Cham (Mittelbayerische Zeitung)
Die Aktion des Chamer Berufsschul-Lehrers Franz Aschenbrenner gegen die
«Verhunzung der deutschen Sprache» mit englischen Begriffen hat weitere
Leser-Reaktionen ausgelöst. Beifall bekommt der Lehrer in einem offenen Brief
von seinem Duz-Freund Karl Frank aus Waldmünchen und von Paula Stangl aus
Pösing.
Lieber Asche, vielen Dank für
Deinen engagierten Aufruf zur Rettung unseres sehr bedeutenden Kulturguts
Deutsche Sprache im Bayerwald-Echo vom 13. Februar. Ich bin überzeugt, dass Du
damit vielen Menschen aus der Seele sprichst und hoffe, dass Du damit eine
große Resonanz auslösen wirst. Am besten überzeugt, dass Du gerade als
Englischlehrer diese Thematik aufgreifst.
Mich stört jedenfalls diese
Verunglimpfung unseres Sprachguts schon sehr lange und deshalb habe ich mir
auch Gedanken zu ihren Ursachen gemacht. Kurz erklärt, wird dieses «Neudeutsch»
gerne von den Leuten geprägt und verwendet, die mit der Anwendung der
unzähligen Möglichkeiten unserer Kultursprache nicht so ganz vertraut sind
(dieser Sachverhalt entbehrt auch nicht ganz einer gewissen Logik). Viele von
ihnen sind offenbar auch der Meinung, dass man mit dem einen oder anderen
Brocken Englisch als besonders gebildet angesehen wird und so Eindruck schinden
kann (bei wem wohl?). Außerdem kann ich mich nicht ganz von dem Gefühl
freimachen, dass diese Spezies (dieses Wort kannst Du gleichermaßen hochdeutsch
oder bayerisch verstehen) nicht nur unser «sprachliches Defizit» korrigieren
will, sondern generell dem «amerikanischen Weg zu leben» huldigt und diesen
gerne bei uns verwirklichen möchte.
Und bei diesem Gedanken wird mir
Angst Angst, dass wir zu so oberflächlichen Wesen mutieren könnten, die mit
einem Wortschatz von etwa 2000 Wörtern alles ausdrücken können, was sie zu sagen
haben.
Lieber Asche, ich hoffe mit Dir,
dass es noch viele Zeitgenossen gibt, die erkennen, welchen Wert wir in diesem
Bereich verlieren können, und dass sie auch bereits sind, ihren Beitrag dazu
leisten, dass es nicht so weit kommt. Wenn jeder, der sich angesprochen fühlt,
zumindest in seinem persönlichen Umfeld auf die (R)Einhaltung unserer deutschen
Muttersprache achtet, dann haben wir schon viel gewonnen.
Karl Frank
Am Ölberg 2
93499 Waldmünchen
«Unverständlich für die Älteren»
Bravo, Herr Aschenbrenner! Sie
sprechen mir aus dem Herzen. Gerade als Mitglied der älteren Generation finde
ich die Zunahme vieler englischer Begriffe in unserer Muttersprache im wahrsten
Sinne des Wortes unverständlich.
Paula Stangl
Bahnhofstraße 22
93483 Pösing
Artikel von efischer - überstellt
am 19.02.2002
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